Das, trotz garstigem Wetter, zahlreich erschienene Publikum schnupperte mit der MGD und dem musikalischen Leiter Kurt Vogel bereits ein bisschen Weihnachtsatmosphäre. Kompetent und kurzweilig führte unser Ehrenmitglied und Fahnenpate Jean-Pierre Grob durch das Programm. Es ist unglaublich, was Jean-Pierre Grob für unseren Verein leistet. Ihm hier an dieser Stelle ein grosses „DANKESCHÖN“ und ein Vergelt’s Gott.

Den Auftakt zum diesjährigen Adventskonzert begann dieses Jahr mit Mozart. Kurz vor seinem Tod (1791) komponierte Mozart „The Young Amadeus“, welches von Jan van Kraeydonck arrangiert wurde, und verlieh diesem Stück neue Frische und Jugendlichkeit. Die Melodie ist zauberhaft - wie ein sanfter Gesang hebt sie sich filigran von einer luftigen Begleitung ab. Von Mozart für einen guten Freund geschrieben, vermittelt die Musik die Botschaft der Freundschaft

Nicht mehr ganz so freundschaftlich ging es weiter mit den „schwarzen Brüdern“. Diese Ouvertüre wurde von Marco Nussbaumer arrangiert. Er liess sich für diese Ouvertüre von der Tessiner Volksmusik inspirieren. Als Grundlage für die Texte der Songs diente ihm der Roman "Die Schwarzen Brüder" von Lisa Tetzner.

Im ersten Teil der Ouvertüre erklingt die "Tessinermusik". Die Geschichte handelt vom 12-jährigen Giorgio, welcher mit seiner Familie in ärmlichen Verhältnissen im Verzascatal lebt und nach zwei Jahren Missernten, Hunger und Unfällen deshalb von seinem Vater als Kaminfegerbuben nach Mailand gegeben wurde.

Am vereinbarten Treffpunkt in Locarno trifft er auf viele weitere Jungen. Als die Kinderhändler im völlig überfüllten Boot den Lago Maggiore überqueren, geraten sie in einen schweren Sturm. Das Boot kentert und nur Giorgio, sein Freund Alfredo und ein Kinderhändler überleben. In Mailand angekommen, wird Giorgio an einen Kaminfegermeister verkauft und erlernt die schwere, gefährliche Arbeit. Dementsprechend düstere Töne erklangen von verschiedenen Instrumenten.

Die Kaminfegerjungen leiden alle an Unterernährung, Rauchvergiftungen und körperlichen Züchtigungen seitens ihrer Meister. Auch die Bande der Wölfe, bestehend aus Mailänder Jungen, jagt, verprügelt und verspottet sie. Da schliessen sie sich zur Bande der "Schwarzen Brüder" zusammen. Gemeinsam gelingt es ihnen, sich zu wehren und ihr Schicksal zu ertragen. Als Alfredo erkrankt und schliesslich stirbt, beschliessen einige Kaminfegerjungen zu fliehen. Nach einer langen, kräftezerrenden Flucht, gelangen sie schliesslich zurück ins geliebte Tessin.

Diese interessante Ouvertüre enthielt ein paar Hürden für die MGD, zwischendurch aber auch schöne Walzer-Melodien. Die Rückkehr ins Tessin ertönte musikalisch still und friedlich.

Mit Selection from Mary Poppins wurde es wieder harmonischer. Eines der liebenswertesten Musicals aller Zeiten ist dieser Disney Klassiker mit Julie Andrews und Dick Van Dyke. Dieses Medley ist ein garantierter Publikumsliebling und beinhaltet: Feed the birds, a spoonful of Sugar, ChimChim-Cher-ee, Step In Time.

Die kleine Ouvertüre Barocco, arrangiert von Robert van Beringen, beginnt mit einem getragenen Klarinettensolo, welches dann von den Tenor-Instrumenten abgelöst wurde. Die Melodien wiederholen sich immer wieder, jeweils von anderen Instrumenten. Der Schluss endete mit einem ppp = piano pianissimo, was für die Holzinstrumente gar nicht so einfach zu spielen ist.

Soulmässig ging es weiter mit „I will follow him“. Wer kennt ihn nicht, den Film Sister Act?Im Filmklassiker Sister Act aus dem Jahr 1992 bringt Whoopi Goldberg alias Schwester Deloris mit ihrer forschen, etwas ungehobelten, aber herzlichen Art Schwung ins Leben des Klosters und der Kirchengemeinde. Ihre Botschaft, dass dem Herrn nicht nur mit Ernst und Andacht gedient werden kann, bringt der fröhliche Soultitel „I will follow him“ sehr gut rüber. Wer weiss, vielleicht wird in unseren Eucharistiefeiern auch einmal Gospelmusik gespielt und gesungen?

Die Filmmusik zu The Rose, dem unvergesslichen Film mit einer umwerfenden, herzergreifenden Bette Midler in der Hauptrolle, enthält einige musikalische Kleinode, darunter den bezaubernden Titelsong von Amanda McBroom. Juri Briat bearbeitete sie auf seine bekannte natürliche Art und Weise. Die Filmmelodie begann mit einem Klarinettensolo, welches anschliessend vom Blechregister übernommen wurde.

Als Abschluss des diesjährigen Adventskonzerts gab die MGD Silver Bells zum Besten. Silver Bells ist ein wunderschönes Weihnachtsstück, welches sehr schöne Melodien mit ein bisschen Pep hat.

Die MGD hat als Zugaben „All I want for christmas is you“ sowie „O du fröhliche“ vorgetragen. Passend zur kalten Jahreszeit, wurde das Publikum mit einem Glas Glühwein oder Punsch verwöhnt.